Hormonstörungen beim Mann – Ursachen, Symptome und Wege zur Behandlung

Als Urologe und Androloge mit langjähriger internationaler Erfahrung habe ich mich auf die Diagnose und Therapie von männlichen Hormonstörungen, wie z. B. Testosteronmangel, spezialisiert. Wir in unserer modernen Privatklinik in Düsseldorf wissen, wie wichtig ein stabiler Hormonhaushalt für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Männern ist. Nachfolgend finden Sie ausführliche Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Hormonstörungen beim Mann.

Der männliche Organismus ist auf ein fein abgestimmtes Netzwerk aus Hormonen angewiesen, damit Körper und Geist optimal funktionieren können. Hormone wirken dabei wie Botenstoffe und beeinflussen nahezu alle Prozesse im Organismus – vom Stoffwechsel über das Wachstum bis hin zur Sexualfunktion. Im männlichen Körper spielen vor allem Testosteron und andere Geschlechtshormone (Androgene) eine zentrale Rolle. Kommt es jedoch zu einem Ungleichgewicht, treten Hormonstörungen auf, die sich in ganz unterschiedlichen Beschwerden äußern können. Oft verläuft diese Entwicklung schleichend, wird zunächst übersehen und erst bei konkreten Problemen erkannt.

Die Bedeutung des männlichen Hormongleichgewichts

Hormone werden in verschiedenen Organen und Drüsen produziert und über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt. Bei Männern sind die Hoden die Hauptproduzenten des Sexualhormons Testosteron, während die Steuerung über den Hypothalamus im Gehirn erfolgt. Dieser Teil des Zwischenhirns misst den Hormonspiegel im Blut fortlaufend und regelt die Ausschüttung weiterer Aktivierungshormone in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse).

Kreislauf der Hormonregulation

  • Der Hypothalamus produziert Hormone, die die Hypophyse aktivieren.
  • Die Hypophyse schüttet daraufhin Steuerhormone aus, die in den Hoden die Testosteronproduktion anregen.
  • Sobald genügend Testosteron im Blutkreislauf vorhanden ist, registriert der Hypothalamus diesen Wert und drosselt wiederum die Produktion seiner Aktivierungshormone.


Kommt es in diesem sensiblen System zu Störungen – beispielsweise durch Erkrankungen, Stress oder altersbedingte Veränderungen –, gerät der Kreislauf aus dem Gleichgewicht. Dies kann zu einem Testosteronmangel oder anderen Fehlregulationen führen, die sich im gesamten Körper bemerkbar machen.

Typische Symptome von Hormonstörungen beim Mann

Hormonstörungen bleiben oft lange Zeit unbemerkt. Das liegt einerseits daran, dass die Beschwerden unspezifisch sein können – man fühlt sich vielleicht nur ein wenig abgeschlagen oder hat leichte Schlafprobleme. Andererseits schätzen viele Männer die Symptome als „normale Alterserscheinungen“ ein und nehmen sie zunächst hin.
Die am häufigsten auftretende Hormonstörung beim Mann ist der Testosteronmangel (auch Hypogonadismus genannt). Doch auch Schwankungen anderer Hormone können eine Rolle spielen. Zu den typischen Anzeichen, die bei einem Ungleichgewicht auftreten, gehören:

  • Anhaltende Müdigkeit und Energielosigkeit
  • Depressive Verstimmungen und erhöhte Reizbarkeit
  • Triebverlust und nachlassende sexuelle Erregbarkeit
  • Abnehmende Muskelkraft und schwindende Muskelmasse
  • Veränderung des Körpergewichts (Ab- oder Zunahme)
  • Knochenschwund (Osteoporose)
  • Mitunter Augenprobleme, z. B. trockene Augen oder Sehbeeinträchtigungen


Auch jüngere Männer können von Hormonstörungen betroffen sein. In diesen Fällen liegt oft eine andere Ursache zugrunde – etwa Entzündungen, Verletzungen, Tumore oder ein nicht behandelter Hodenhochstand in der Kindheit.

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Testosteronmangel (Hypogonadismus) – Wenn das wichtigste männliche Hormon fehlt

Testosteron ist das wohl bekannteste männliche Sexualhormon. Es beeinflusst den Trieb, die Spermienproduktion, die Zeugungsfähigkeit, die Potenz sowie zahlreiche weitere Funktionen im Körper. Dabei wirkt Testosteron unter anderem auf:

  • Muskeln und Knochen: Eine ausreichende Menge sorgt für Muskelaufbau und Knochendichte.
  • Herz-Kreislauf-System: Ein stabiler Testosteronspiegel hat positiven Einfluss auf Stoffwechsel und Durchblutung.
  • Blutbildung: Testosteron fördert die Produktion roter Blutkörperchen.
  • Psychische Gesundheit: Es wirkt sich auch auf Stimmung und kognitive Funktionen aus.

Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die körpereigene Produktion allmählich ab – meist um etwa 1 bis 1,2 Prozent pro Jahr. Diesen Zeitraum bezeichnet man gelegentlich als „männliche Wechseljahre“ oder als „Klimakterium virile“. Bleibt die Hormonreduzierung im moderaten Bereich, kann der Körper das häufig noch gut ausgleichen. Steigt jedoch das Defizit, etwa durch andere Erkrankungen oder ungünstige Lebensgewohnheiten, steigt die Wahrscheinlichkeit für Hormonstörungen deutlich.

Diagnose eines Testosteronmangels

In der Regel erfolgt die Diagnose anhand einer ausführlichen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und speziellen Bluttests. Dabei wird unter anderem der Testosteronspiegel im Serum (morgendlicher Nüchternwert) gemessen. Weitere Werte wie LH (Luteinisierendes Hormon), FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin) können Aufschluss über Art und Ausmaß der Störung geben. Ebenso können ein Hodenultraschall und Gespräche über die Lebenssituation und das Sexualverhalten notwendig sein, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

Ursachen und Risikofaktoren für Testosteronmangel

Testosteronmangel kann eine ganze Reihe von Gründen haben. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  1. Altersbedingte Veränderungen: Mit zunehmendem Alter produzieren die Hoden weniger Testosteron.
  2. Erkrankungen der Hoden: Verletzungen, Entzündungen oder Tumore können die Funktion der Hoden beeinträchtigen.
  3. Hodenhochstand in der Kindheit: Wenn dieser nicht rechtzeitig behandelt wurde, besteht ein höheres Risiko für eine verminderte Hormonproduktion.
  4. Erkrankungen des Hypophysen-Hypothalamus-Systems: Beispielsweise Tumore oder Autoimmunerkrankungen, die zu einer gestörten Hormonregulation führen.
  5. Ungesunde Lebensweise: Fehl- und Mangelernährung, starkes Übergewicht, exzessiver Alkoholkonsum und Rauchen können die Testosteronwerte negativ beeinflussen.
  6. Stress und psychische Belastungen: Chronischer Stress oder Depressionen greifen ins Hormongeschehen ein und begünstigen einen Mangel.

Behandlungsmöglichkeiten – Von Lebensstiländerungen bis zur Hormonersatztherapie

Nicht jeder Testosteronmangel erfordert automatisch eine medikamentöse Therapie. Oft lassen sich bereits mit einer Umstellung der Lebensgewohnheiten deutliche Erfolge erzielen:

  • Bewegung und Krafttraining: Sport, insbesondere gezieltes Krafttraining, kann die Testosteronproduktion anregen und Muskeln stärken.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Kost mit Proteinen, gesunden Fetten (z. B. in Nüssen oder Fisch), Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt den Stoffwechsel und damit indirekt auch den Hormonhaushalt.
  • Stressabbau: Entspannungsverfahren wie Yoga, Meditation oder Atemtechniken können Stresshormone senken und das Gleichgewicht der Geschlechtshormone fördern.
  • Ausreichend Schlaf: Ein Großteil der Testosteronausschüttung findet nachts statt. Schlafmangel bringt den Hormonhaushalt durcheinander und kann den Testosteronspiegel deutlich absenken.

Medikamentöse Therapie

Reichen diese Maßnahmen nicht aus oder sind die Werte sehr stark abgesunken, kann eine Testosteronersatztherapie sinnvoll sein. Dabei stehen verschiedene Darreichungsformen zur Verfügung:

  • Depotspritzen (intramuskulär verabreicht, halten über mehrere Wochen)
  • Testosterongels (tägliche Anwendung auf der Haut)
  • Testosteronpflaster (kontinuierliche Abgabe über die Haut)


Ziel ist es, den Hormonspiegel wieder auf ein normales Niveau zu bringen und Symptome wie Müdigkeit, Triebverlust oder Muskelabbau zu lindern. Dabei sollten regelmäßige ärztliche Kontrollen erfolgen, um den Testosteronwert sowie mögliche Nebenwirkungen im Blick zu behalten.

Wechseljahre beim Mann – Ein Tabuthema mit vielen Facetten

Bei Frauen sind die Wechseljahre ein bekanntes Thema und weitgehend akzeptiert. Beim Mann dagegen spricht man seltener darüber, obwohl das „Klimakterium virile“ keine Seltenheit ist. Das Ungleichgewicht an männlichen Hormonen führt zu Symptomen, die oft mit denen der weiblichen Menopause verglichen werden: Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Abgeschlagenheit.

Nicht immer verlaufen diese Veränderungen drastisch, doch allein die schleichende Abnahme von Testosteron kann bereits verschiedene Beschwerden nach sich ziehen. Trotzdem scheuen sich viele Männer, darüber zu sprechen oder ärztlichen Rat einzuholen. Die Folge: Stille Leidenswege, in denen Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit oder auch Muskel- und Gewichtsprobleme hingenommen werden. Doch gerade in dieser Lebensphase wäre es ratsam, aktiv zu werden – sei es durch eine gründliche ärztliche Untersuchung oder durch gezielte Veränderungen in Alltag und Ernährung.

Auch jüngere Männer können betroffen sein

Entgegen der weit verbreiteten Annahme beschränken sich Hormonstörungen keineswegs nur auf ältere Männer. Bereits vor dem 40. Lebensjahr kann es zu Testosteronmangel kommen, wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Verletzungen, Tumore oder chronische Erkrankungen der Hoden – etwa infolge von Entzündungen – können die Produktion des Sexualhormons deutlich herabsetzen. Auch psychischer Stress, Essstörungen oder exzessive sportliche Betätigung (etwa beim Leistungssport) können sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken.

In diesen Fällen ist es besonders wichtig, frühzeitig einen Facharzt aufzusuchen – zum Beispiel einen Urologen oder Andrologen –, um die Ursachen abzuklären und ein passendes Therapiekonzept zu entwickeln.

Optimal betreut durch die Zeit der hormonellen Veränderungen

Weil die Symptome eines Testosteronmangels häufig schleichend einsetzen, braucht es oft Mut und Aufmerksamkeit, um sich selbst einzugestehen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ärztliche Unterstützung kann hier erheblich entlasten und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.

  • Beratung und Untersuchung: Ein ausführliches Gespräch über Beschwerden und Lebensumstände stehen meist am Anfang.
  • Blutuntersuchungen: Detaillierte Hormonanalysen geben Aufschluss über Testosteron, aber auch andere Werte (z. B. Schilddrüsenhormone), um ein umfassendes Bild zu erhalten.
  • Therapieplanung: Abhängig von Alter, Gesundheitszustand und individuellen Symptomen kann entweder eine Lebensstiloptimierung oder eine gezielte Hormonersatztherapie erfolgen.
  • Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige Checks bei einem Facharzt sind wichtig, um Wirkung und Dosierung der Medikamente anzupassen und Risiken zu minimieren.


Wenn Sie vermuten, dass bei Ihnen eine Hormonstörung vorliegt, lassen Sie sich bitte nicht entmutigen. Wir unterstützen Sie ambulant in unserer Privatklinik in Düsseldorf gerne dabei, Klarheit zu gewinnen und ein individuelles Therapiekonzept zu erarbeiten. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin – gemeinsam finden wir den besten Weg zu mehr Lebensqualität.

Fazit – Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper lohnt sich

Männliche Hormonstörungen sind keine Seltenheit und können verschiedene Ursachen haben. Obwohl viele Männer erst spät professionelle Hilfe suchen, gibt es längst wirksame Therapien, die das hormonelle Gleichgewicht wiederherstellen oder zumindest stabilisieren können. Entscheidend ist ein offener Umgang mit möglichen Beschwerden und eine frühzeitige Abklärung, wenn typische Symptome auftreten. Neben medikamentösen Möglichkeiten bietet ein gesundheitsbewusster Lebensstil eine hervorragende Grundlage, um den Hormonhaushalt positiv zu beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und ausreichend Schlaf helfen, die Produktion von Testosteron und Co. zu unterstützen.

Wer Veränderungen an seinem Körper wahrnimmt, sollte nicht zögern, einen Arzt oder Andrologen (Männerarzt) zu konsultieren. So lassen sich nicht nur gravierende gesundheitliche Folgen vermeiden, sondern auch die eigene Lebensqualität spürbar verbessern.

Sie möchten mehr über Hormonstörungen beim Mann erfahren? Kontaktieren Sie uns direkt, um einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren.

Häufige Fragen zu Hormonstörungen beim Mann

Typische Anzeichen sind fehlender Trieb, Erschöpfung, abnehmende Muskelkraft und depressive Verstimmungen. Eine genaue Diagnose erfolgt durch Bluttests und ärztliche Untersuchung.

Nicht unbedingt. Leichte Abweichungen können oft schon durch Veränderungen des Lebensstils ausgeglichen werden. Erst wenn die Werte stark abfallen oder Beschwerden deutlich sind, wird eine Hormonersatztherapie erwogen.

Ja, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und Stressabbau fördern einen gesunden Hormonhaushalt und können helfen, Hormonstörungen vorzubeugen.

Drei zusätzliche Fragen zu Hormonstörungen beim Mann

Ja, ein Testosteronmangel oder andere hormonelle Dysbalancen können die Spermienqualität herabsetzen und so die Zeugungsfähigkeit negativ beeinflussen. Eine frühzeitige Abklärung beim Spezialisten ist daher sinnvoll, um Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Die Dauer richtet sich nach den individuellen Werten und Symptomen. In manchen Fällen reicht eine vorübergehende Therapie, während bei ausgeprägtem Mangel eine langfristige oder sogar dauerhafte Behandlung notwendig sein kann.

Eine gesunde Ernährung, gezieltes Krafttraining und genügend Regeneration können den Testosteronspiegel unterstützen. Allerdings ersetzt das keine ärztliche Abklärung, wenn deutliche Beschwerden auftreten.

Auf sozialen Medien sind wird demnächst erreichbar.